Fahrradtour der IGBCE Ortsgruppe Drewer 2 - Industriekultur in Marl
Im Rahmen unserer Themenwoche "Industriekultur in Marl" machten wir uns heute mit den Zweirädern auf Entdeckungstour.
Gestartet sind wir bei tollstem Herbstwetter mit fast 30 Kolleginnen und Kollegen am Erzschacht in Marl Drewer. Nachdem die Räder nochmal mit Luft versorgt und das Versorgungsfahrzeug bepackt worden ist ging es auch schon los.
Die alte Erzbahntrasse führt uns unmittelbar vor die Tore des drittgrößten Chemiestandortes in Deutschland. Tim Moskon und Kalle Rother hielten hier einen kurzen Vortrag über den Chemiepark in Marl, die Standortentwicklungsmaßnahmen der letzten Jahre sowie die Auswirkungen des Russland-Ukraine Konflikts. Hier hat sich in den letzten vier Jahren sehr viel getan. Millionen wurden in die Nutzung von Gaskraftwerken und neuen Produktionsanlagen mit geringerer Emission investiert. Das Haupt- und Westtor sind umgebaut worden und es finden noch eine Vielzahl an Maßnahmen statt um den Standort auszubauen und die dortigen Arbeitsplätze zu sichern. Der Standort befindet sich in einer der größten Entwicklungen seiner Historie. Und das vor Herausforderungen wie der Corona-Krise, erhöhten Baukosten und Beeinträchtigungen durch den russischen Angriffskrieg.
Entlang der Paul-Baumannstraße wurde noch über den Stand der derzeitigen Ausbildung und über die Aktivitäten im Bereich der Logistik berichtet.
Entlang der Chemie- und Industriekulisse fuhren wir in Richtung Stadtteil Marl - Brassert. Nah bei der Trasse und mitten im Wald finden wir einige Überbleibsel aus dem zweiten Weltkrieg. Auch zu den Bunkeranlagen wusste Kalle Rother einiges zu berichten.
Auf unserem weiteren Weg hielten wir an einem tollen Naturkindergarten und nachhaltigem Bauernhof. Der Inhaber nahm uns mit und zeigte uns die Struktur des nachhaltigen Wirtschaftens und berichtet über das pädagogische Konzept. Spannend war die Einbindung der Tiere. Hier können Kinder unmittelbar lernen, wie man mit Tieren umgeht.
Auf unserem Weg entlang der Lippe genossen wir das Zusammenspiel grüner Wälder und gelber Felder. Am alten Nordtor des Chemiepark Marl, vor der Kulisse des Naturschutzgebietes Lippeaue und des stillgelegten Kraftwerks, gab es eine kleine Stärkung. Hier findet sich ein anschauliches Beispiel für die Koexistenz von Natur und Industrie im Norden der Stadt Marl.
Wir blicken auf das alte Gebäude das Kraftwerk zwei, ein Kohlemeiler der im Zuge der gerade neu gebauten Gaskraftwerke im Chemiepark Marl heruntergefahren wurde, lassen diesen rechts liegen und biegen in Richtung Lippramsdorf ab.
Hier passieren wir einige wundervolle Bauernlädchen, das Cafe am alten Bahnhof in Lippramsdorf. Wir genossen den weiten Ausblick bei dem sonnigen Herbstwetter und stellen auch hier mal wieder fest, wie grün Marl und seine Umgebung ist.
Einen weiteren kurzen Stop hab es am alten Wasserschloss in Lippramsdorf.
Nach dem Kanal passierten wir das alte Gelände der Auguste Vicoria am Schacht 3/7 und genießen den Flair des Naturschutzgebietes zwischen Lippe und Wesel-Dattel-Kanal. Ein nostalgisches Gefühlt überkam uns, als unser Blick auf das alte, verfallene und teilweise versunkene Wasserwerk des Chemiepark Marl fällt. Heute findet sich hier das Kunstwerk "Wasserstände".
Nachdem wir nun viele alte Industriegebäude und einige noch im Betrieb befindliche gesehen hatten, die Vergangenheit und die Gegenwart, bot sich uns in Sickingmühle ein Ausblick auf die Zukunft. Hier können wir uns hautnah ein Bild davon machen, wie alte Industriegelände rekultiviert werden (Stichwort Gate Ruhr).
Und ehe wir uns versahen, waren wir auch schon wieder am Erzschacht zurück Am Erzschacht selbst fand heute im Rahmen des "Tages des offenen Denkmals" eine kleine Veranstaltung statt. Interessierte konnten sich im kleinen Bergbaumuseum führen und berichten lassen, wir hier früher gearbeitet worden ist.
Die Erzschachtfreunde erwarteten uns hier schon mit einer abschließenden Stärkung nach der langen Fahrradtour.
Alles in allem ein spannender und interessanter Ausflug bei grandiosem Wetter, den Kalle Rother hier organisiert hat.
Ein besonderer Dank geht an Britta Segbers für die tollen Fotoaufnahmen!
Wir freuen uns auf die nächsten Veranstaltungen.
Glück auf,
eure IGBCE Ortsgruppe Drewer 2
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